Honduras

Mein Tagesziel ist der Lago Yojoa. Auf der Karte gibt es eine direkte Verbindung dorthin. Aber in der App «maps.me» ist die Strasse in der Karte nicht durchgehend. Ich nehme den Umweg über Gracias Lempiras und Siguatepeque. Eine lange Fahrt durch die Berge hinauf in die Pinienwälder steht bevor. Unterwegs unterbreche ich die Fahrt in der Kolonialstadt Gracias Lempiras und besichtige den Ort. Im Supermarkt kaufe ich mir ein paar Lebensmittel und Rotwein.

Kurz vor Siguatepque setzt der bald tägliche Gewitterregen am Abend ein. Auf der Hauptstrasse fahre ich nach Osten bis zum Lago de Yojoa und zur Finca Paradiso. Hier könnte ich für 150L campieren, ich entscheide mich dann aber für ein Zimmer für 40 US$, da es immer noch heftig regnet. Die Finca liegt in einer Naturparkanlage mit Wanderwegen und ist fast erdrückend grüner Umgebung.

Über Rio Lindo und Santa Cruz de Yojoa fahre ich Richtung El Cajon. Beim ehemaligen Baustellencamp steht ein Militärkontrollposten und das Touristencenter «El Cajon». Hier muss man sich registrieren und den Eintritt von 80L bezahlen.

Gleich danach folgt die Auffahrt in das Baustellencamp El Cajon. Der Supermarkt, Tennisanlage und Swimmingpool sowie der Club auf dem Hügel bestehen noch immer. Die Wohnhäuser sind offenbar verkauft worden und immer noch bewohnt. Auch die Schule ist in sehr gutem Zustand und wird als Schule genutzt. Auf meinem Rundgang werde ich von einem vorbeifahrenden Mann angesprochen. Ich erkläre ihm, dass ich hier vor etwa 35 Jahren gewohnt habe. Er hat Freude und wir kommen ins Gespräch. Gerne würde er mir die Staumauer zeigen und die Zentrale wo er arbeitet. Aber da er heute Ferien hat und weg muss habe er leider keine Zeit.

Auf dem Weg zur Staumauer sind 2 weitere Militärposten zu passieren. Zuerst nehme ich den Weg hinauf zur Staumauerkrone. Auch hier ist das Militär präsent. Ein junger Soldat kontrolliert meine Tickets und fragt mich, ob ich die Mauer besichtigen wolle. Er begleitet mich auf über die ganze Mauer und hinauf zum ehemaligen Platz des Betonumschlages unter dem Kabelkran. Unterwegs plaudern wir viel über Staumauerbau und auch meine Reise. Er erklärt mir auch, dass auf dem See nun Fischzuchten installiert sind und die Fische in die USA per LKW exportiert werden.

Dann fahre ich hinunter an den Rio Humuya. Unter der Brücke ist nun ein Thermalbad mit heissem Wasser eingerichtet worden. Auch werden Bootsausflüge angeboten.

Aus der Stauanlage und den Baustelleninfrastrukturen sind gute Tourismusprojekte umgesetzt worden. Es gibt Badeanlagen, Hotels, Restaurants.

Es ist bereits 16 Uhr als ich zurückfahre. Ich werde die Panacam Lodge ansteuern und nicht mehr nach Comayagua fahren. Nach der Registrierung zeigt mir David die Terasse mit fantastischer Aussicht auf den Lago de Yojoa. Vor der Terasse sind viele Flaschen mit Zuckerwasser aufgestellt, die Kolibris anlocken. Der Campingplatz ist auf einer grossen Wiese. Ich gehe hinauf zum Restaurant und will die Speisekarte ansehen. Kaum oben angekommen geht ein Gewitterregen nieder, somit ist die Entscheidung des Nachtessens schnell gefällt. Es regnet heftig bis nach 20 Uhr.

Zuerst mache ich die Wanderung zum Wasserfall und dann hinauf zum Vogelbeobachtungsturm durch den Nebelwald. Vögel sehe ich zwar keine vom Turm, aber die Aussicht auf den Lago Yojoa ist auch nicht schlecht.

Dann fahre ich die 7km zurück auf die CH-5 und weiter Richtung Tegucicalpa und Danli.

In Comayagua gibt es im Zentrum einen Zwischenhalt. Das Kolonialstädtchen ist sehr sauber und herausgeputzt und hat einen schönen zentralen Platz vor der Kathedrale. Am Ortsausgang gibt es einen Supermarkt mit grossem Angebot.

Bis Tegucicalpa ist es nicht mehr weit durch die hügelige Landschaft. Die Strasse ist hier fertig ausgebaut auf 4 Spuren und fast mit einem Highway in den USA zu vergleichen. Seit Yojoa habe ich 3x 19 Lempiras bezahlt. Ich fahre bis ins Zentrum hinein und finde aber keine gute Parkiermöglichkeit. Auch sonst gefällt es mir in der engen Stadt nicht wirklich, sodass ich wieder hinausfahre und weiter mach Danli fahre.

Durch die hügelige Landschaft mit Pinienwald ist es nun die alte 2spurige Strasse wieder mit vielen Schlaglöchern.

In Danli regnet es wieder in Strömen… Ich finde die Villa Alejandra erst im zweiten Anlauf, die Position in mapsme die ich eingetragen habe war falsch.

Ich kann mich direkt am Pool neben dem Hotelgebäude auf dem kleinen Platz installieren.

Honduras gilt als gefährliches Land mit extrem hoher Kriminalität und sehr grosser Armut. die Armut ist natürlich nicht zu übersehen. Viele Geschäfte sind von Sicherheitsleuten mit Pumpgun’s bewacht, jede Bank ist abgesichert und viele Polizeipräsenz und -kontrollen treffe ich auf der Fahrt an. Trotzdem treffe ich überall auf freundliche und hilfsbereite Menschen. Und überall fühle ich mich sehr sicher und wohl. Es gibt eine gute touristische Infrastruktur auch abseits der grossen und bekannten Touristcentren. Das Land kann sehr gut auch individuell bereits werden.

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