Für die Fahrzeugeinfuhr im Hafen Cartagena sind 2 Tage erforderlich.

Gemäss Angaben des Agenten in Panama kann mit dem Prozess ab 10 Uhr bei Seaboard gestartet werden. Ich sehe aber, dass die Büros bereits um 8 Uhr öffnen und verabrede mich mit meinem Containerpartner schon um 8Uhr bei Seaboard im Hafen COMPAS.

Hier müssen wir 2 Formulare ausfüllen und dann 2 Blocks weiter bei der Tankstelle in einem „Punto Balota“ die Gebühr für Seaboard Columbia einbezahlen. Dort gibt es aber gerade keine Verbindung, deswegen müssen wir noch einen Block weiter in eine Apotheke und dort die 150’692 Pesos bar einzahlen. Mit der Quittung gehen wir zurück zu Seabord und bekommen hier den Bill of Landing im Orginial sowie die Bestätigung, dass wir die Fahrzeuge im Hafen abholen können.

Damit fahren wir mit einem Taxi 2km zur DIAN (Zoll) und werden in das Grossraumbüro zu einem Inspector geführt. Hier sind ein Formular im Doppel mit Fahrzeug- und Besitzerangaben auszufüllen. Der Inspector kontrolliert dies auf Vollständigkeit und ergänzt es mit Angaben zur Weiterreise und Aufenthaltsdauer in Kolumbien. Dann schlägt er als Termin für die Fahrzeuginspektion im Hafen den Donnerstag (in 2 Tagen!) vor. Nach Intervention bekommen wir dann den Termin für morgen um 3pm.

Mit dem Taxi geht es zurück nach COMPAS in das Centro de Documentos. Hier wird die Rechnung für die Hafenkosten ausgestellt. Mit dem BL und Pass bekommen wir einen Badge und werden in das Büro im Hafengelände eingelassen. Die Dame am Schalter prüft unseren BL und gibt uns diesen zurück. Unsere Fahrzeuge würden in Manga stehen und wir müssten dort in das Centro de Documentos. Wir fahren mit dem Taxi zurück nach Manga. Bis wir dort sind ist es bereits 12Uhr und wir müssen nun warten bis 13 Uhr. Die Zeit nutzen wir und kaufen die SOAT (obligatorische Versicherung für das Fahrzeug). 1 Monat kostet 50’260 Pesos. Die Police wird später im Hafen benötigt. Zurück im Hafen bekommen wir wieder einen Badge und Zutritt in das Büro. Hier muss ich 3 Formulare ausfüllen und dann warten wir mehr als 2 Stunden, bis der Sachbearbeiter die Rechnung erstellen und ausdrucken kann. Für den Zutritt in den Hafen braucht es einen nachweis der Unfallversicherung oder eine Lebensversicherung. Ein Mitarbeiter will die Policen sehen. Ich habe nur die Police der Krankenkasse auf deutsch dabei und erkläre ihm diese. Mit dem Zusatz weltweit sei die Police international gültig und die Krankenkasse sei zugleich auch die Unfallversicherung. Mit der Police geht er zum Sicherheitsverantwortlichen und lässt diese überprüfen. 1 Stunde später bekomme ich dann den positiven Bescheid, dass ich mit meiner Police genügend versichert sei und in den Hafen kommen werde.

Neben dem Büro gibt es einen Bankschalter, wo die Hafengebühren einbezahlt werden. Mit der Zahlungsbestätigung auf der Rechnung fülle ich wieder im Büro 2 weitere Formulare aus. Zuletzt organisiert der Mann einen Inspektor der DIAN und wir haben plötzlich einen Termin morgen früh um 09:30 Uhr. Ich habe den Eindruck, dass der Hafen und die DIAN nicht ganz einig sind wie die Zusammenarbeit genau ist. Damit ist für heute alles erledigt, was möglich ist.

Mittlerweile weicht der Ablauf auch komplett von der Anleitung ab, die wir vom Agenten in Panama bekommen haben. Die Leute im Hafen erklären uns aber freundlich, was die nächsten Schritte sind und begleiten uns freundlich.

Um 9 Uhr sind wir bereits wieder im Hafen, melden uns an und erhalten den Badge für den Zutritt in die Büros. Ich muss wieder 2 Formulare ausfüllen. Nach kurzer Wartezeit geht es los.

In einer 5er Gruppe marschieren wir mit Helmen ausgerüstet durch die Sicherheitskontrolle in den Hafen hinein zu den Containern. Ein Arbeiter öffnet die Siegel und Containertore in unserer Anwesenheit. Dann können die Fahrzeuge aus den Containern gefahren werden. Mittlerweile ist der Inspector von der DIAN eingetroffen und Kontrolliert lediglich die VIN und das Nummernschild der Fahrzeuge.

Die Fahrzeuge werden nun durch einen «Operador» auf den Abstellplatz gegenüber gefahren und wir gehen wieder zurück in die Büros. Es ist 11 Uhr und der Sacherbarbeiter gibt uns bekannt, dass wir auf 13:30 Uhr terminiert sind, um die Fahrzeuge aus dem Hafen zu fahren.

Um 13 Uhr sind wir wieder zurück im Hafen und müssen wieder in das Büro eintreten, nur um ein beurteilungsbogen zur Gesellschaft und dem Ablauf auszufüllen.

Dann gehen wir diesmal ohne Helm und ohne Badge wieder in das Hafengelände zu den Fahrzeugen. Am Einfahrtsportal für LKW’s werden die Pässe kontrolliert. Der Sachbearbeiter kommt ebenfalls zu den Fahrzeugen und sammelt die uns abgegebenen Papiere wieder ein und fährt zurück irgendwohin. Wir warten wieder 15 Minuten an der brütenden Sonne auf dem Parkplatz.

Endlich erhalten wir die Papiere für die Ausfahrt und müssen hintereinander über die waage und dann durch die letzte Schranke, wo nochmals die VIN kontrolliert wird und ein Mann einen Blick in das Fahrzeuginnere werfen will. Da ich aber die Türen verriegelt habe, geht es auch ohne…

Ich kann endlich nach 2 Tagen raus aus dem Hafen und habe meinen Defender in Südamerika!