Cotopaxi Nationalpark

Auf den Schnellstrassen komme ich gut aus der Stadt Quito hinaus. In einem Supermarkt kaufe ich ein und fahre dann über die Nordzufahrt Richtung Nationalpark. Die schmale Strasse ist mit Bollensteinen gepflästert. In der Hochebene liegt der Nordeingang in den Park. Ich muss mich mit Pass beim Ranger registrieren, der Eintritt in den Park ist frei.

Ich nehme die Piste gleich links und fahre auf einer Piste über das Hochland zur Lagune Santo Domingo. Ich bin absolut alleine.

Auf dem Rückweg folge ich dem Wegweiser nach «La Merced». Hierhin fahren einige Equadorianer mit ihren Jeeps, von weit her höre ich Musik. Durch ein geschmücktes Tor hindurch erreiche ich eine Art Rodeoanlage. Hier sind unzählige Jeeps parkiert, laute Musik kommt vom Festplatz und überall präsentieren vorwiegend Jugendliche ihre Reitkünste.

Im hinteren Teil des Festanlasses tanzen die Leute zur Musik und wilde Reiter preschen vorbei. Leider setzt dann Regen ein und viele verlassen den Anlass.

Ich mache mich auf zum Campingplatz im Nationalpark. Im Norden geht über Quito ein Gewitter nieder, über dem Hochland im Park ziehen dunkle Wolken durch.

Dann wird der Blick auf den Vulkan Cotopaxi frei! Was für ein Moment, im Norden Gewitter und im Süden der Cotopaxi zwischen Wolken!

Beim ersten Campingzone gibt es auf etwa 3900müM einen windgeschützten Platz, den ich anfahre. Hier treffe ich dann auch wieder auf Sergio und Nadine, die sich bereits eingerichtet haben. Wir stehen diese Nacht nebeneinander.

Es wird wieder kühl in der Nacht. Nach dem Nachtessen verkrieche ich mich im Defender an die Wärme.

Dicker feuchter Nebel umhüllt die Landschaft. Ich entscheide mich spontan noch einen Tag im Park zu verbringen und hoffe auf Wind, der die Wolken und Nebelbänke verbläst.

Zuerst wandere ich rund um die Lagune, den Weg auf den Vulkan verpasse ich. Da immer noch Wolken und Nieselregen über die Ebene ziehen, fahre ich langsam hinauf auf 4600m unterhalb des Refugios. Die Schotterstrasse ist breit jedoch an einigen Passagen stark ausgefahren. Ein hängengebliebener Fahrer hat die Idee, dass ich ihn mit der Seilwinde hochziehe. Starker Wind und Regenerwarten mich hier oben. Trotzdem steige ich die 200hm hinauf zur Hütte. Die Berghütte ist relativ neu und gleicht einer SAC Hütte. In der Hütte gibt es warme Getränke und Essen. Es herrscht reger Betrieb da heute Sonntag ist und viele Equadorianer den Ausflug hinauf zur Hütte machen.

Die Wolken reissen auf und geben die Sicht frei auf die farbigen Abhänge und auf das Hochland. Der Cotopaxi bleibt in Wolken verhüllt.

Zurück beim Campingplatz steige ich den Pfad hinauf auf eine Zwischenebene. Plötzlich ist die Sicht frei auf den Vulkan, nur der Gipfel ist immer noch in Wolken gehüllt. Schnell steige ich auf die obere Ebene hinauf. Der Ostwind drückt den Nebel zurück auf die Leeseite, der Cotopaxi wird wolkenlos frei und die Abendsonne scheint an die Abhänge. Ich lege mich in die Moose auf der Ebene und geniesse die Aussicht bis der Nebel nach einer Stunde wieder hineinzieht.

Heute campe ich ganz alleine, alle sind wieder abgezogen. Es ist absolut ruhig und völlig dunkel in der Nacht. Ich weiss nicht so recht, wo ich morgen hinfahren soll. Entweder nach Banos oder aber zum nächsten Vulkan, dem Chimborazo. Das Wetter wird morgen früh entscheiden.

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